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Pinkeln im Zelt und eine Million Euro für den Aufbau: Oktoberfest-Insider packt aus

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Von: Miriam Haberhauer

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Im ZDF-Interview berichtet eine Wiesn-Bedienung von den Zuständen auf dem Oktoberfest. Zum Schutz ist der Insider anonymisiert, seine Stimme synchronisiert.

München – Im ZDF-Format „besser esser“ sind regelmäßig Insider zu Gast, die über Hygienebedingungen und Geheimnisse aus Gastro-Ketten oder Supermarkt-Filialen berichten. In der jüngsten Episode packte nun eine Wiesn-Bedienung über die Zustände auf dem Oktoberfest aus.

Oktoberfest 2022: Wiesn-Bedienung packt aus

Als „Ottfried“ verkleidet, berichtet die – vermutlich weibliche – Wiesn-Bedienung von ihrer Arbeit in einem Festzelt auf der Theresienwiese. Äußerlich wurde sie unkenntlich gemacht, die Stimme wird von einem Synchronsprecher nachgesprochen. Die meisten Themen, die angesprochen werden, schockieren erprobte Wiesn-Besucher wohl schon lang nicht mehr. Vieles, was bisher nur Gerücht war, wird im Interview aber zweifelsfrei bestätigt.

Wiesn-Besucher pinkeln im Festzelt: „Das habe ich schon öfter live gesehen“

Die „goldene Regel“ für Wiesn-Besucher besagt: „Brich niemals das Siegel“, berichtet der Insider. Gemeint ist damit, den ersten Toilettengang möglichst lange hinauszuzögern, denn sonst „läufst du alle halbe Stunde aufs Klo.“ Manchen Zeltbesuchern ist der Weg zur Toilette aber wohl zu müßig und gerade bei steigendem Pegel sinkt im Bierzelt die Hemmschwelle.

Dem sichtlich entsetzten Moderator berichtet „Ottfried“, dass sich Wiesn-Besucher den erleichternden Toilettengang auch gerne mal sparen. Stattdessen kommt es durchaus vor, dass jemand „den kurzen Weg wählt und die Mass als Toilettenersatz nutzt.“ Er selbst habe das „schon häufiger live gesehen“, erzählt der Insider und fügt hinzu: „Das ist nicht sehr angenehmen anzuschauen und wahrscheinlich riecht es dann auch.“

Aber selbst die Besucher, die den Klogang aufsichnehmen, benehmen sich gerne mal daneben. Die Reinigungskräfte auf der Theresienwiese brauchen im Umgang mit alkoholisierten Festgästen starke Nerven.

„Körperflüssigkeiten jeglicher Art“: Tägliche Großreinigung im Festzelt

In einer großen Waschstraße werde jeder einzelne Bierkrug nach der Benutzung „von allen Seiten gründlichst gewaschen“. Um mangelnde Hygiene müssten sich die Zeltbesucher also keine Gedanken machen, meint der Insider. Vielmehr Kopfzerbrechen bereitet vielen bereits Wochen im Vorfeld die Frage, wie man am besten an eine Reservierung im Festzelt kommt.

Auch das komplette Zelt bekommt täglich eine Großreinigung – „sonst würde man da keine Leute mehr ‚reinkriegen“, meint „Ottfried“. „Es ist verrückt, wie ein Zelt nach Zeltschluss ausschaut“: Neben verlorenen Wertgegenständen, prall gefüllten Geldbeuteln und diversen Kleidungsstücken habe man auch „jegliche Körperflüssigkeiten im Zelt.“

Über eine Million für den Aufbau: Wiesn-Bedienung erklärt hohe Preise

Die Wiesn ist nicht gerade für ihre moderaten Preise bekannt, im Gegenteil. Stolze 53 Euro kostet eine halbe Ente beispielsweise in der Ammer Hühner- und Entenbraterei. Für die hohen Preise hat die Wiesn-Bedienung eine Erklärung parat: „Der Aufbau eines Wiesen-Zeltes kostet über eine Million Euro - nur bis das Zelt steht.“

Ärgerlich ist es, wenn man auf dem Oktoberfest dann nicht nur viel Geld loswird, sondern auch noch versehentlich Wertgegenstände verliert. Besonders im Kettenflieger verlieren Wiesn-Besucher oftmals ihre Handys - die Mobiltelefone werden dann schnell zu gefährlichen Fluggeschossen. (mlh)

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