Hippodrom: Gespräche mit Augustiner-Gesellschafter

München - Der Wirbel um Wiesn-Wirt Sepp Krätz und den angeblichen Verkauf seines Hippodroms geht weiter. Angeblich hat es Gespräche mit der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung gegeben.
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Nachdem die Augustiner-Brauerei am Donnerstag dementiert hatte, mit Krätz über einen Kauf des Zeltes zu verhandeln, soll nun die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung als Käuferin im Gespräch sein. Die Stiftung, der 51 Prozent der Augustiner-Brauerei gehören, bestätigte gestern, dass es ein Gespräch mit Krätz gegeben habe, „in dem mehrere Themen, unterschiedlichster Art, angeschnitten wurden“, heißt es in einer knappen Mitteilung. „Eine Konkretisierung auf einen Kauf des Zeltes gab es nicht.“ Das bedeutet aber nicht, dass ein Kauf des Hippodroms ausgeschlossen ist. Für Nachfragen war die Stiftung gestern nicht erreichbar. Die Augustiner-Brauerei sei in die Gespräche nicht eingebunden gewesen, weil die Stiftung nur Gesellschafter sei, heißt es. Auch Wirt Sepp Krätz schweigt weiterhin, für Fragen war er am Freitag erneut nicht erreichbar.
Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung soll Krätz über einen Verkauf seines Zeltes für rund 1,5 Millionen Euro verhandeln. Aus Wirtekreisen heißt es jedoch, der genannte Preis sei viel zu niedrig, da nicht nur das Zelt, sondern auch der Name Hippodrom womöglich zum Verkauf stehen. Deshalb müsste ein Käufer wohl eher drei Millionen Euro bieten.
Die Könige der Wiesn
Krätz droht der Entzug der Zulassung für die Wiesn, weil die Staatsanwaltschaft wegen Steuervergehen gegen ihn ermittelt. Bislang gibt es jedoch nicht einmal eine Anklage. Trotzdem laufen sich die Bewerber um seine Nachfolge bereits warm. Knapp 20 Kandidaten gibt es, darunter auch Starkoch Alfons Schuhbeck (wir berichteten). Ihm werden in der Stadtverwaltung allerdings keine großen Chancen eingeräumt. Wahrscheinlicher ist, dass eine der Münchner Gastronomen-Familien Able, Hochreiter oder Brandl zum Zug kommt, die bereits mit kleinen Zelten auf der Wiesn Erfahrungen gesammelt haben.
Die Stadt vergibt die Zulassungen für die Wiesn-Zelte wie jedes Jahr im Mai. „Wir hoffen, dass somit alle Spekulationen aus der Welt geschafft wurden“, schreibt die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung zum Abschluss ihrer Mitteilung. Es dürfte ein frommer Wunsch bleiben.
Philipp Vetter