Bericht: Krätz will das Hippodrom verkaufen

München - Nachdem er ohnehin wegen Ermittlungen zur Steuerhinterziehung um seine Lizenz bangen muss, trennt sich Promi-Wirt Sepp Krätz nun offenbar freiwillig vom Oktoberfest. Angeblich will er sein Hippodrom verkaufen.
Hippodrom-Wirt Sepp Krätz will sein Wiesn-Zelt angeblich verkaufen.
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Wie die Bild-Zeitung aus sicherer Quelle erfahren haben will, steht er bereits mit der Augustiner-Brauerei in Kontakt. Demnach sollen sich die Verhandlungen um eine Summe von 1,5 Millionen Euro drehen, berichtet die Zeitung.
Wie eine Sprecherin des Referats für Arbeit und Wirtschaft unserem Portal gegenüber bestätigte, gab es kürzlich ein Gespräch zwischen Sepp Krätz und Wiesn-Chef Dieter Reiter. Über den Inhalt dieses Gesprächs wurde aber, so wörtlich, "Vertraulichkeit vereinbart". Es soll dabei vorallem darum gegangen sein, dass Dieter Reiter von Sepp Krätz über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten wird.
Die Könige der Wiesn - die Wirte aus den Festzelten
Seit Monaten wird gegen den Wirt wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Die Vorwürfe könnten ihn seine Zulassung auf der diesjährigen Wiesn kosten. Auch wegen Körperverletzung machte er während der Wiesn 2010 Schlagzeilen - er soll einen Mitarbeiter getreten haben.
Anfang Mai entscheidet der Stadtrat über die Wiesn-Zulassungen für 2012. Sollte Krätz noch eine Zulassung für das diesjährige Oktoberfest erhalten, wäre es dem Bericht zufolge der letzte Auftritt des Wiesn-Wirts, der seit 1995 das Hippodrom führt. Ob dann tatsächlich die Augustiner-Brauerei den Zuschlag erhält, ist fraglich. Die Bild-Zeitung zitiert dazu einen Stadtrat: „Ein weiteres, brauereigebundenes Wiesn-Zelt ist nicht unproblematisch. Außerdem ist Augustiner auf der Wiesn schon stark vertreten.“
Zudem steht nicht fest, ob ein neuer Lizenzinhaber überhaupt das Hippodrom übernehmen würde. Möglich wäre auch, dass ein anderer Betreiber ein völlig neues Zelt mit einem anderem Konzept plant.
vh