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Wiesn 2023 ohne Fleisch? Partei entwirft in offenem Brief an Münchens OB sogar innovative Speisekarte

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Von: Lukas Schierlinger

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Hendl auf der Wiesn
Eine Wiesn-Bedienung liefert zahlreiche Hendl aus. © imago/Stefan M. Prager

Nicht weniger als eine Wiesn-Revolution schwebt Mitgliedern der V-Partei³ vor. In einem offenen Brief an Münchens Oberbürgermeister werben die Unterzeichner für ihre Mission.

München - War es die letzte Wiesn mit Hendl und Schweinshaxen? Eher nicht. Wenn es nach der V-Partei³ geht, schon. In einem offenen Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter fordert die „Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer“ ein komplett veganes Oktoberfest 2023.

Wiesn soll komplett vegan werden: Offener Brief an Münchens OB

„Als Entscheidungsträger der Stadt haben Sie jetzt die Chance, mit den Möglichkeiten einer Kommune zur nächsten Wiesn überregionale Verantwortung zu demonstrieren“, heißt es in dem an den SPD-Politiker adressierten Schreiben.

2022 fanden sich in zahlreichen Festzelten erstmals komplett vegane Gerichte auf der Speisekarte, die Ochsenbraterei engagierte sogar eigens einen auf diesem Gebiet besonders renommierten Koch. Für die V-Partei³ nicht genug. Sie verweist in ihrem Offenen Brief auf die im Amazonas praktizierten Rodungen, durch die Anbaufläche für Soja gewonnen wird. Geschrotet landet die Pflanze in Futtertrögen von Schweinen, Puten und Hühnern. Europa gehört zu den größten Abnehmern des Futters für Massentierhaltung. „Jedes Brathähnchen auf der Wiesn facht dieses Feuer an“, folgern die Unterzeichner.

Oktoberfest 2023 kulinarisch ganz neu definiert?

Die vegane Weißwurst habe während der zurückliegenden Wiesn „mit großem Erfolg“ ihre Premiere gefeiert, schreiben die Landesvorsitzenden der V-Partei³ Constanze Beck und Angelika Selbmann sowie Landesgeschäftsführer Roland Wegner. Sie schlagen OB Reiter zudem eine Liste veganer Gerichte vor, die im Jahr 2023 auf dem Oktoberfest serviert werden könnten, unter anderem:

Der Offene Brief an Reiter wird mit der Bitte übersendet, „ab dem nächsten Oktoberfest sozusagen das ‚Reinheitsgebot‘ neu zu definieren“. Ihr SPD-Kollege solle „mutig und innovativ vorangehen“, fordern die Unterzeichner - wohl in dem Bewusstsein, dass ihr Wunsch nicht so schnell in Erfüllung gehen wird. „Bio-Food, regionale Produkte, vegetarische und vegane Spezialitäten werden immer mehr nachgefragt“, heißt es auf der offiziellen Oktoberfest-Seite der Stadt München zwar. Im Jahr 2022 aber auch: „Besonders beliebt waren Klassiker, wie Bratwürste.“

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