Wieder gewaltiger Corona-Sprung in München: Wiesn schießt Inzidenz Richtung 1000
Während des Oktoberfests steigt die Corona-Inzidenz in München weiter rasant. Die Entwicklung der Zahlen im Überblick.
Update vom 30. September, 7.39 Uhr: Auch am heutigen Freitag verzeichnet die Stadt München einen starken Anstieg der Corona-Inzidenz. Dem Robert-Koch-Institut nach liegt diese nun bei 792,8, und ist damit um knapp 100 höher als am Vortag. Zu Beginn des Oktoberfests lag die Inzidenz in der bayerischen Landeshauptstadt noch bei knapp 200.
Update vom 29. September, 7.37 Uhr: Die Herbst- und Wiesn-Welle in Bayern nimmt Fahrt auf. Insbesondere in der Landeshauptstadt steigt die Corona-Inzidenz in der zweiten Woche seit Beginn des Oktoberfestes immer schneller, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Demnach liegt die offizielle Inzidenz in München inzwischen bei 695,8. Das bedeutet einen Anstieg um mehr als 172 Prozent binnen Wochenfrist.
Oktoberfest: Corona-Inzidenz in München rast weiter nach oben
Update vom 28. September, 7.44 Uhr: Die Corona-Inzidenz in München hat wieder einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht. Das Robert-Koch-Institut meldet für die Landeshauptstadt am 28. September (Stand: 3.07 Uhr) eine 7-Tage-Inzidenz von 547,0. Am Vortag lag diese noch bei 393 (siehe Erstmeldung), dies bedeutete einen Anstieg zur Vorwoche um knapp 77 Prozent.
Erstmeldung vom 27. September
München – Mit Spannung werden täglich die Corona-Zahlen der Stadt München verfolgt. Corona-Experten hatten im Vorfeld der Wiesn Bedenken geäußert, das Volksfest würde die Herbstwelle bestärken und zu dramatisch steigenden Inzidenzen führen.
Oktoberfest 2022: Inzidenz steigt in München stärker als anderswo
In der ersten Wiesn-Woche hatte das Gesundheitsreferat der Stadt München noch keinen starken Anstieg feststellen können. Am 27. September beträgt die Inzidenz der Stadt nun 424,9, am Vortag waren es noch 393,2. Zum Wiesn-Anstich vor 10 Tagen lag sie bei 204,9. Im Wochenvergleich beträgt das eine Steigerung um knapp 77 Prozent, wie aus Zahlen des RKIs hervorgeht.
Zum Vergleich: Der deutschlandweite Anstieg liegt bei 29,4 Prozent, der bayernweite bei 43,1 Prozent. Der Anstieg der Corona-Inzidenz ist demnach in der bayerischen Landeshauptstadt deutlich stärker.
Untersuchtes Wiesn-Abwasser: „Die gefürchtete Welle ist nicht da“
Um eine mögliche Corona-Welle möglichst frühzeitig erkennen zu können, untersuchen Wissenschaftler regelmäßig das Abwasser der Wiesn. Gefunden wurde das Coronavirus darin bereits. Bisher sei daraus, auch wegen der fünftägigen Inkubationszeit, aber keine Wiesn-Welle schlusszufolgern. Auch Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) meinte zu Beginn der zweiten Wiesn-Woche gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: „Die gefürchtete Welle ist nicht da.“
Ein Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Corona-Inzidenzen und der Wiesn, lässt sich aktuell noch kaum nachweisen, liegt aber nahe. Auch in anderen Städten, wie zum Beispiel, Straubing, Rosenheim oder Oberstimm, stieg nach Volksfesten die Inzidenz. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen.
Die Inzidenzzahlen haben inzwischen allerdings ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Dennoch bekommen die Münchner den Anstieg der Fallzahlen zu spüren. Ein Hausarzt berichtete, jede seiner Mitarbeiterinnen sei nach dem Wiesn-Besuch coronabedingt ausgefallen. (mlh/dpa)